Kilos Kinder & Karriere

#tbt: Kochen? Auftauen!

Als ich noch jünger war, konnte ich wirklich gar nicht kochen. Heute weiß ich, dass es das Interesse ist, was mir fehlte. Und natürlich die Übung. Aber in meinen 20ern hatte ich schlicht und einfach keine Lust am Herd zu stehen. Als Teenager noch weniger Interesse mir von meiner Mutter was übers Kochen beibringen zu lassen.

Heute macht mir das kochen Spass. Manchmal. Die Sachen die ich kann. Also selbstgemachte Pizza und Nudeln mit Sauce. Das kann ich sehr gut! Lacht nicht. Ich kenne jemanden, der die Nudeln in warmes Wasser geworfen hat, statt in kochendes! Weil auf der Verpackung nur steht: „Wasser zum kochen bringen. Nudeln dazu geben.“ Dieser jemand dachte, die müssen ziehen wie Wiener Würstchen. Also, find ich mich im Vergleich ziemlich gut. Vor allem im Vergleich zu meinem früheren Ich…

Ich, 2008:

Neulich war ich mit einer Freundin abends beim Italiener. Die ganze Woche hart gearbeitet, Kariere gemacht, zum Abschluss der Woche und zum Start ins Wochenende hatten wir uns also was feines zum essen verdient. Plötzlich wurden wir auf drei Männer am Nebentisch aufmerksam, die sich darüber unterhielten, dass ihre Freundinnen allesamt nicht kochen könnten und sie deshalb noch schnell was essen gehen müssten bevor sie heimgehen.

Bisher kam ich mir revolutionär vor, dass ich mich als Frau gegen die Erwartung der Gesellschaft stelle und damit gegen den Herd. Allerdings waren meine Freundin und ich dann doch geschockt.

Sind nicht kochende Frauen tatsächlich Gang und Gäbe?

Tatsächlich. In meinem egneren Freundeskreis kann keine kochen. Geschweige denn backen. Die Frauen, die ich kenne und kochen können mag ich nicht besonders. Aber nicht deswegen. Sondern weil sei so hausmütterlich sind. Deshalb sind sie auch nur Bekannte, oder die Freundinnen von Freunden.

Puh, gibt es also nur Karriere ODER Kochen? Wie ist das später mal, wenn ich Kinder habe? Werden wir verhungern oder aus der Mikrowelle leben?

Frauen sollen klar Kariere machen, unabhängig ihr Geld verdienen und frei über Leben und Liebhaber entscheiden können. Aber natürlich verlangen wir auch von Männern, dass sie sich verändern und uns auch im Haushalt helfen. Dazu sollen sie auch noch Gentleman zu sein. Sie sollen uns zum Essen einladen und uns die Tür aufhalten.Der Mann heutzutage muss auch ganz schön arbeiten um es uns recht zu machen, mal so ehrlich und unter uns.

Wäre doch schön, wenn wir ihnen auch mal ein saftig zubereitetes Mal bescheren könnten. So wie früher in den Filmen uns Serien, in denen die Frauen in Schürze und mit einem saftigen Stück Fleisch auf ihren Mann warten.

Hach, das kann ich auch! Also, ran an den Herd!

Mein Versuch von Kokosmakronen – verbrannt. Sie sollten weiß sein..

Und bei Themen, bei denen ich früher meine Mutter nur augenrollend verachtet habe, spitze ich jetzt die Ohren: Ein neues Rezept? Ein neuer Kochtopf? Ich bin dabei.

Im Internet recherchiere ich die neuesten Rezepte und stöbere in Buchläden nach Kochbücher. Zu Hause angekommen beginne ich mit meinem Unterfangen. Allerdings ist dies kein leichtes.

In meinem Kochbuch ist leider nicht beschrieben, wie man eine Mehlschwitze macht oder was eine Vinaigrette ist. Außerdem ist kochen ganz schön aufwendig. Da muss man schon für eine Sauce Stunden aufbringen. Und Stunden wieder, um die Küche danach zu putzen.

Und damit man bei den Rezepten durchsteigt, muss man auch Stunden investieren. Und ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt nicht mehr wie eine Hausfrau. Eher nach einer Frau, Mitte 20 im zwanzigsten Jahrtausend, die versucht zu kochen. Klappt nicht so!

Also ruf ich die größte Köchin, an die ich kenne. „Mamaaa, ich kann nicht kochen!“ „Das hätt’ ich dir sagen können!“, kommt ganz trocken zurück.

Leider verbrannt – und ein bisschen eklig

Sie gibt alles und versucht mir am Telefon noch die letzten Rettungstipps zu geben. Irgendwie riecht’s verbrannt. Mein Gentleman kommt heim und entdeckt mich in verzweifelter Pose am Herd, wie ich gerade den Brand in der Pfanne versuche zu löschen.

Er lacht. Und ganz Gentleman findet er es großartig, dass ich es immerhin versucht habe und lädt mich zum Essen beim Italiener ein. Besser so, das Ding hier will ja auch keiner mehr essen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert